Leistungsverzeichnis / Leistungsbeschreibung

Soll-Stunden

Soll-Stunden für den Arbeitszeitaufwand einer Leistungsposition im Leistungsverzeichnis (LV) bzw. für eine Bauarbeit bzw. eines Arbeitsabschnittes können unterschiedlich hoch sein. Wichtig dabei ist, ob sich die Aussage auf die Soll-Leistungsmenge oder die Ist-Leistungsmenge der betreffenden Leistungsposition bezieht, so beispielsweise:
  • Soll-Stunden auf Grundlage einer Angebots- oder Arbeitskalkulation für die Soll-Leistungsmengen im Leistungsverzeichnis (LV) oder
  • Soll-Stunden für die Ist-Leistungsmenge auf Grundlage eines Aufmaßes.
Sollen die Soll-Stunden vergleichbar zu den Ist-Stunden für die Ist-Leistungsmenge ausgewiesen werden, müssen die Soll-Stunden der Soll-Leistung auf die Soll-Stunden für die Ist-Leistung umgerechnet bzw. angepasst werden. Nur so wird eine Vergleichbarkeit zwischen Ist- und Soll-Stunden gewährleistet. Die vergleichbaren Soll-Stunden mit Bezug auf die Ist-Leistungsmenge werden oft auch als "Hätte-Stunden " bezeichnet. Wichtig dabei ist immer, dass für die Soll- und Ist-Stunden auch die gleiche Leistung zugrunde liegt.
Diese Anpassung ist beispielsweise von Bedeutung für:
  • einen aussagekräftigen Soll-Ist-Vergleich zum Arbeitszeitaufwand einzelner Bauarbeiten bzw. Arbeitsabschnitte bis hin zu einzelnen Leistungspositionen mit beispielhafter Darstellung unter diesem Begriff und
  • die Bestimmung von Plus-Stunden bzw. Minus-Stunden bei Anwendung von Leistungslohn nach den Regelungen im § 6 im Rahmentarifvertrag für Leistungslohn im Baugewerbe (RTV-Leistungslohn vom 29. Juli 2005).
Für die Bestimmung der Soll-Stunden für die Ist-Leistungsmenge sind zunächst die Ist-Leistungsmengen durch Aufmaß nach den Anforderungen bzw. Abrechnungsregeln in den DIN-Vorschriften der VOB, Teil C festzustellen. Für die Ermittlung von Plus- und Minus-Stunden beim Leistungslohn sollte das Aufmaß möglichst unmittelbar nach Beendigung der Arbeit gemeinsam mit dem Kolonnensprecher der Leistungsgruppe aufgenommen und nach § 6 Abs. 2 im RTV-Leistungslohn spätestens am sechsten Arbeitstag nach vollständiger Beendigung der vereinbarten Arbeiten im Leistungslohn abgeschlossen werden.
Weicht die Ist-Leistungsmenge von der Soll-Leistungsmenge mengenmäßig und daraus folgend wertmäßig ab, sind die Soll-Stunden an die Ist-Leistung anzupassen, dargestellt mit einem Beispiel zu Hätte-Stunden. Die Anpassung erfolgt stets leistungsproportional.
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Soll-Stunden"

Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 13790 (2008-09)
Bei kontinuierlichem Heizbetrieb während der gesamten Heizperiode ist für die operative Mindesttemperatur der Innenraumluft der Gebäudezone θint, die Solltemperatur für das Heizen, angegeben in Grad Celsius, anzusetzen.Bei kontinuierlichem Kühlbetri...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 13790 (2008-09)
7.2.2.1 GrundsatzDas Modell stellt eine Vereinfachung einer dynamischen Simulation dar, um Folgendes zu erreichen: der gleiche Grad der Transparenz, Vergleichpräzision und Robustheit wie bei dem Monatsverfahren: eine eindeutig festgelegte, begrenzt...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1960 (2019-09)
(1) Bauleistungen sind so zu vergeben, dass die Vergütung nach Leistung bemessen wird (Leistungsvertrag), und zwar: in der Regel zu Einheitspreisen für technisch und wirtschaftlich einheitliche Teilleistungen, deren Menge nach Maß, Gewicht oder Stüc...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 52251-2 (1987-04)
Die nach Abschnitt 5 getrockneten und gewogenen Dachziegel werden bei Umgebungsdruck eine Stunde bis zu einer halben Länge in Leitungswasser auf einem Gitterrost so gelagert, dass sie keine direkte Berührung mit dem Boden haben. Nach einer Stunde wir...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18916 (2016-06)
6.3.1 Lagerung auf der Baustelle Nach der Anlieferung sollte unverzüglich gepflanzt werden. Ist dies nicht möglich, können Pflanzen für einen Zeitraum von 48 Stunden gelagert werden. Während dieses Zeitraumes sind die Pflanzen, insbesondere wurzelnac...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-5 (2018-09)
Wärmepumpen können bivalent betrieben werden, das bedeutet, dass ein zweiter Wärmeerzeuger einen Teil der Erzeugernutzwärmeabgabe übernimmt. Dieser Anteil ist bei der weiteren Bewertung der Wärmepumpe in der entsprechenden Temperaturklasse abzuziehen...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 13790 (2008-09)
Es gibt zwei Grundverfahrensarten: quasi-stationäre Verfahren, bei denen die Wärmebilanz für eine ausreichend lange Zeit (typischerweise ein Monat oder eine gesamte Heiz-/Kühlperiode) berechnet wird, was die Berücksichtigung von dynamischen Auswirku...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-5 (2016-10)
6.5.3.2.3 Minderung der Erzeugernutzwärmeabgabe der Wärmepumpe bei bivalenter BetriebsweiseWärmepumpen können bivalent betrieben werden, das bedeutet, dass ein zweiter Wärmeerzeuger einen Teil der Erzeugernutzwärmeabgabe übernimmt. Dieser Anteil ist ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-10 (2016-10)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-10 (2018-09)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

STLB-Bau Ausschreibungstexte zu "Soll-Stunden"

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Beispiel
STLB-Bau Ausschreibungstext:
Volumenstrommischgerät für konstanten Volumenstrom, für lageunabhängigen Einbau, mit Regelklappen, Klappen mit Motorkonsole und Kupplung für Stellantrieb, mit Differenzdruck-Messwertgeber, Leitungsanschluss Lufteintritt DN 63, Schutzmaßnahmen DIN VDE...
Abrechnungseinheit: St

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