Sonnenschutz an Gebäuden sind Maßnahmen an und in Bauwerken zur Verhinderung direkter Sonneneinstrahlung für ein angenehmes Raumklima.
Was gilt als Sonnenschutz an Gebäuden?
Eine direkte Sonneneinstrahlung kann zu Überhitzung und unangenehmen Blendeffekten in Gebäuden führen. Bestimmte Maßnahmen und Vorrichtungen sollen als Sonnenschutz und Lichtschutz den Einfall von Licht und Wärme in ein Bauwerk reduzieren oder verhindern. Durch Fenster kann die Sonne direkt einstrahlen. Gerade im Sommer kann es nachteilig sein, wenn zu viel Sonnenlicht einfällt und sich dadurch hohe Temperaturen im Innenraum entwickeln. Funktionen des Sonnenschutzes
Der Sonnenschutz an Gebäuden erfüllt unterschiedliche Funktionen, u. a.:
Schutz vor Überhitzung
Die Sonneneinstrahlung erwärmt nicht nur die Luft und Umgebung, sondern auch die Oberflächen und Innenräume von Gebäuden. Durch Glas an Fenstern kann die Sonneneinstrahlung ohne Verschattung oder Sonnenschutz ungehindert ins Gebäude eindringen. Ein Sonnenschutz stellt in diesem Zusammenhang einen sommerlichen Wärmeschutz dar. Blendschutz
Die Sonne kann unerwünschte Blendungen und Reflexionen verursachen, die z. B. beim Fernsehen oder Schreiben am Bildschirm stören. Der Sonnenschutz zerstreut die Strahlung und beugt unangenehmen Effekten durch Lichteinfall vor.
Schutz vor UV-Strahlung
Eine hohe UV-Strahlung ist nicht nur schädlich für den Menschen. Ein Sonnenschutz schützt neben den Nutzern eines Gebäudes auch Möbel und Interieur vor z. B. Ausbleichen.
Transparenz
Trotz Verwendung von Sonnenschutz an den Fenstern müssen diese uneingeschränkt nutzbar bleiben für:
- Lüftung
- Lichteinfall
- Ausblick nach draußen
Arten von Sonnenschutz an Gebäuden
Es gibt drei Arten von Sonnenschutz zur Regulierung von Lichteinstrahlung und Überhitzung in Gebäuden:
- Baulicher Sonnenschutz
- Außenliegender Sonnenschutz
- Innenliegender Sonnenschutz
1. Baulicher Sonnenschutz
Der bauliche Sonnenschutz muss bereits in der Planungsphase eines Gebäudes mit eingeplant werden, z. B. mithilfe konstruktiver Dach- oder Fassadengestaltung.
Zum baulichen Sonnenschutz gehört z. B.:
Dachüberstand Ein Dachüberstand, also die Verlängerung der Dachsparren über das Gebäude hinaus, bietet neben Schutz vor Witterung vor allem auch Schatten. Überdachung Ein zusätzliches Dach am Gebäude überschattet einen Außenbereich (z. B. eine Veranda) und schützt außerdem die dahinterliegenden Innenräume vor Sonneneinstrahlung. Auskragungen
Das Hinausragen eines Bauteils (Auskragung, z. B. ein Balkon) beschattet die darunter liegenden Gebäudeteile.
Gebäudeausrichtung und Raumaufteilung
Eine wesentliche Rolle spielt die Ausrichtung des Gebäudes, der Räume und der Fenster. Eine Anordnung von z. B. Küche und Schlafzimmer kann auf der kühleren Gebäude-Nordseite günstiger sein als auf der sonnenintensiven Südseite.
Lamellenfassade
Eine Fassade, der Lamellen vorgesetzt sind (z. B. aus Holz), reduziert die Sonneneinstrahlung. Bewegliche Lamellen regulieren den Lichteinfall besonders effektiv.
Sonnenschutzverglasung an Fenstern
Fenster mit speziellen Sonnenschutzverglasungen reduzieren Lichteinfall und Wärmeentwicklung. Durch ihre besondere Beschichtung (z. B. aus Silber oder Chrom) reflektieren und absorbieren sie Sonnenlicht besser als herkömmliche Fenster.
Material- und Bauteilwahl
Die Material- und Bauteilwahl eines Gebäudes ist entscheidend für die Wärmeregulierung von Gebäuden. Wärmedurchlässige Baustoffe und Bauteile sind u. a. Metalle (Aluminium, Stahl) und Beton. Wärmeundurchlässiger sind u. a. Holz, Ziegelmauer oder Polystyrol.
Baulicher Sonnenschutz
Bild: © f:data GmbH
2. Außenliegender Sonnenschutz
Der außenliegende Sonnenschutz wird nachträglich am Gebäude angebracht. So wird die Sonneneinstrahlung abgehalten, ins Innere zu dringen. Ein guter Lichtschutz ist also gewährleistet.
Zum außenliegenden Sonnenschutz gehört z. B.:
Vertikaljalousie Eine Vertikaljalousie ist eine Jalousie, die durch ihre besondere Form auch Fenster mit Sonderformen verschattet. Sie kann innen und außen angebracht werden. Außenjalousie Die drehbaren Lamellen der Außenjalousie regulieren Licht- und Wärmeeinfall. Rollladen Rollläden können das Eindringen von Sonnenlicht in Gebäude vollständig verhindern und die Räume komplett abdunkeln. Markise Markisen sind unterschiedlich konstruierte Sonnenschutzsysteme, ähnlich einem Vordach, die ein- und ausgefahren werden können. Fensterladen
Fensterläden sind in der Regel aus Holz und können vor dem Fenster geschlossen werden.
Sonnenschutzfolie
Sonnenschutzfolien sind Folien, die direkt auf der Fensterscheibe verklebt werden und auftreffende Sonnenstrahlen reflektieren.
Außenliegender Sonnenschutz
Bild: © f:data GmbH
3. Innenliegender Sonnenschutz
Der innenliegende Sonnenschutz wird nachträglich innerhalb des Gebäudes angebracht. Das hat den Vorteil, dass er keiner Witterung ausgesetzt ist. Der innenliegende Sonnenschutz funktioniert hauptsächlich durch Reflexion: Bereits in das Gebäude eingedrungene Lichtstrahlen werden also zurückgeworfen. Dadurch ist er weniger effektiv als ein außenliegender Sonnenschutz, bei dem die Strahlung bereits vor dem Bauwerk daran gehindert wird, ins Gebäude einzudringen.
Ein innenliegender Sonnenschutz ist u. a.:
Verdunklungsvorhang
Verdunklungsvorhänge aus Stoff sind lichtundurchlässig und tragen zum Wärmeschutz bei.
Innenjalousie Die drehbaren Lamellen der Innenjalousie regulieren Licht- und Wärmeeinfall. Plissee
Ein Plissee ist ein innenliegender Fensterbehang, der vor Lichteinfall schützt. Durch besondere Stoffe (z. B. Verdunklungsstoff) und speziell gearbeitete Formen (z. B. Wabenplissees) wird der Wärmeschutz optimiert.
Rollo
Ein Rollo besteht aus einem glatten Stoff, der beim Schließen aufgerollt wird. Verdunklungsstoffe und Beschichtungen an der Außenseite eines Rollos optimieren den Wärmeschutz. Bei Folienrollos besteht die Verschattung statt aus Stoff aus einer Folie, die die Sonneneinstrahlung reflektiert.
Innenliegender Sonnenschutz
Bild: © f:data GmbH