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Magnesiaestrich (MA)

Kaustische Magnesia erstarrt mit Magnesiumchlorid zu einer zementartigen Masse und dient dem Magnesiaestrich als Bindemittel. Als organische Stoffe können Holzspäne, Sägemehl, Textilfasern, Papier- und Korkmehl sowie Gummifasern zugefügt werden. Mineralische Zuschläge sind u. a. Quarzsand und –mehl sowie Bimsmehl.
Magnesiaestrich besitzt die besondere Eigenschaft, elektrisch leitfähig zu sein, zudem ist er staubarm und kommt daher in Bereichen zum Einsatz, in denen antistatische Böden benötigt werden. Magnesiaestrich ist sehr widerstandsfähig, was sich aus seiner hohen Schlag- und Stoßfestigkeit sowie seiner Unempfindlichkeit gegenüber Treibstoffen und Mineralölen ergibt. Vorteilhaft sind auch seine guten schall- und wärmedämmenden Eigenschaften. Überdies kann er eingefärbt werden, was ihn nach weiterer Bearbeitung durch Abschleifen und Versiegeln zu einem ansprechenden Sichtestrich macht. Da Rissbildungen durch Schwund bei Magnesiaestrich sehr selten sind, kann er auch auf großen Flächen fugenfrei verlegt werden. Magnesiaestrich lässt sich auf verschiedenstem Untergrund verlegen, was ihm ebenfalls zum Vorteil gereicht. So sind als Untergrund Holz, Beton, aber auch calciumsulfat- oder bitumengebundene Böden geeignet. Nachteilig ist allerdings, dass Magnesiaestrich sehr feuchteempfindlich ist, was seinen Einsatz im Freien und in Nassräumen wie Schwimmbädern ausschließt. In privaten Feuchträumen, zu denen Badezimmer, Küchen und Toiletten zählen, muss Magnesiaestrich eine Abdichtung nach oben gegen Spritzwasser erhalten. Der feuchte Magnesiaestrich reagiert aggressiv auf verschiedene Metalle. Daher müssen Metall-Pfeiler, -Träger u. ä. beim Einbau eines Magnesiaestrichs zum Schutz ummantelt werden.
Magnesiaestriche werden bei der Sanierung von Holzbalkendecken eingesetzt, bilden hochbeanspruchbare Verbundestriche auf Haftbrücken und können als Nutzestriche im Bereich des Industriebaus eingesetzt werden, vorausgesetzt es treten keine Feuchtebelastungen auf.
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Magnesiaestrich (MA)"

Auszug im Originaltext aus DIN 18560-1 (2021-02)
Die Bezeichnungen für die verschiedenen Estricharten sind in DIN 18560-2, DIN 18560-3, DIN 18560-4 und DIN 18560-7 angegeben.Kurzzeichen für Estrichmörtel werden nach DIN EN 13813 nach dem verwendeten Bindemittel wie folgt gebildet: CA: Calciumsulfat...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18560-2 (2022-08)
Schwimmende Estriche sind mit der Benennung „Estrich“, der DIN-Hauptnummer, dem Kurzzeichen für Estrichmörtelart und der Biegezugfestigkeits- bzw. Härteklasse nach DIN EN 13813 und darüber hinaus mit dem Buchstaben„S“ (für „schwimmend“) und der Nennd...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18560-2 (2022-08)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18560-7 (2004-04)
Hochbeanspruchbare Estriche sind in Abhängigkeit von dem verwendeten Bindemittel wie folgt zu benennen:Bei Verwendung von Bitumen mit "Gussasphaltestrich"; Kunstharz mit "Kunstharzestrich"; kaustischer Magnesia mit "Magnesiaestrich"; Zement zusammen ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18353 (2023-09)
3.2.1 Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesia- und Zementestriche sind nach den Normen der Reihe DIN 18560 herzustellen.Die Estrichmörtel sind mindestens in den in Tabelle 1 aufgeführten Festigkeitsklassen auszuführen. ... 3.2.2 Bei schwimmenden Calcium...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18560-4 (2012-06)
Die Festigkeitsklasse bzw. Härteklasse des Estrichs auf Trennschicht muss auf die Art der Nutzung und der Beanspruchung vom Planer abgestimmt werden. Sie muss mindestens Tabelle 2 entsprechen. ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 13813 (2003-01)
In Abhängigkeit vom verwendeten Bindemittel werden in dieser europäischen Norm folgende Abkürzungen für Estriche angewendet: ... Zur Bezeichnung der Eigenschaften werden in dieser Norm folgende Abkürzungen angewendet: ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18353 (2019-09)
Historische Änderungen:3.2.1 Calciumsulfat-, Kunstharz-, Magnesia- und Zementestriche sind nach DIN 18560 (alle Teile) „Estriche im Bauwesen“ herzustellen.Die Estrichmörtel sind mindestens in den in Tabelle 1 aufgeführten Festigkeitsklassen auszuführ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18560-4 (2012-06)
Für Estriche auf Trennschicht sind die Estrichnenndicken in Abhängigkeit von der Nutzlast bzw. der lotrechten Einzellast der nachfolgenden Tabelle 1 zu entnehmen. Bei lotrechten Nutzlasten, die höher als 5,0 kN/m² sind, sind die Estrichnenndicken vom...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1264-4 (2021-08)
4.2.2.9.1 AllgemeinesSofern verfügbar, sollten Europäische und nationale Normen angewendet werden. Wenn keine relevanten Europäischen oder nationalen Normen angewendet werden können, sollte der Hersteller die Information bereitstellen.4.2.2.9.2 Estri...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

STLB-Bau Ausschreibungstexte zu "Magnesiaestrich (MA)"

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Beispiel
STLB-Bau Ausschreibungstext:
Magnesiaestrich DIN 18560-1 MA, einschichtig, als Verbundestrich, Druckfestigkeitsklasse C25 DIN EN 13813, Biegezugfestigkeitsklasse F4 DIN EN 13813, Estrichnenndicke 15 mm, Verschleißwiderstandsklasse A1,5 DIN EN 13813, als Nutzestrich....
Abrechnungseinheit: m2
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