Buchhaltung / Rechnungswesen

Lebenszykluskosten

Die Lebenszykluskosten umfassen im Allgemeinen alle Ausgaben, die im Lebenszyklus einer Immobilie anfallen bzw. notwendig sind und zwar unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Entstehung.
Der Lebenszyklus beginnt mit dem Erwerb des Grundstücks, woran sich die Bauplanung und danach die Bauausführung anschließen. Während der Betreibung ist die Immobilie jederzeit im geforderten Zustand zu halten, ggf. zu modernisieren. Der Lebenszyklus endet mit den Abbrucharbeiten bzw. dem Rückbau.
Welche Kosten im Einzelnen den Lebenszykluskosten in der Immobilienwirtschaft für ein Bauobjekt zugeordnet werden können, wurde in der aktuellen Version der Richtlinie „GEFMA 220 – Lebenszykluskostenberechnung im FM“ (Herausgeber: GEFMA - German Facility Management Association e. V. Bonn) veröffentlicht. Sie liefert zugleich Anregungen für Berechnungsmethoden mit Berechnungsbeispielen.
Zu den unmittelbaren Lebenszykluskosten eines Bauobjekts zählen:
  • die Kosten nach DIN 276 – Kosten im Bauwesen,
  • die Nutzungskosten,
  • die Projektkosten sowie
  • die Leerstandskosten.
Bei EU-weiten Ausschreibungen und Vergaben können ableitend aus § 59 der Vergabeverordnung (VgV) und mit Bezug auf § 16 d EU im Abschnitt 2 der VOB Teil A spezifische Zuschlagskriterien in den Vergabeunterlagen oder in der Auftragsbekanntmachung festgelegt und vorgegeben werden, die mit irgendeinem Lebenszyklusstadium in Verbindung stehen oder sich auf diesen beziehen. Zugleich ist hierzu angegeben, welche Kosten in die Lebenszykluskostenrechnung einzubeziehen sind, so nach § 16 d EU Abs. 5:
  • die vom öffentlichen Auftraggeber oder anderen Nutzern zu tragenden Kosten, insbesondere Anschaffungskosten, Nutzungskosten, Wartungskosten sowie am Ende der Nutzungsdauer anfallende Kosten wie z. B. Entsorgungs- und Recyclingkosten,
  • Kosten, die durch die externen Effekte der Umweltbelastung entstehen, die mit der Leistung während ihres Lebenszyklus in Verbindung stehen, beispielsweise Kosten der Emission von Treibhausgasen oder anderen Schadstoffen.
Sofern der öffentliche Auftraggeber den Ansatz zu den Lebenszykluskosten bewerten möchte, hat er dazu in den Ausschreibungunterlagen die vom Unternehmer bereitzustellenden Daten und die Methoden zur Ermittlung der Lebenszykluskosten zu benennen. Die Bewertungsmethode muss für alle Parteien zugänglich sein und gewährleisten, dass die gefordeten Daten sich auch von den Unternehmen mit einem vertretbaren Aufwand bereitstellen lassen.
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Lebenszykluskosten"

Auszug im Originaltext aus DIN EN 13306 (2018-02)
11.1 Lebenszykluskosten Summe der Kosten, die während des Lebenszyklus des Objekts auftretenAnmerkung 1 zum Begriff: Für einen Nutzer oder Eigentümer eines Objekts können die gesamten Lebenszykluskosten nur die Kosten einschließen, die den Beschaffun...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1960 (2019-09)
(1) 1. Auf ein Angebot mit einem unangemessen hohen oder niedrigen Preis oder mit unangemessen hohen oder niedrigen Kosten darf der Zuschlag nicht erteilt werden. Insbesondere lehnt der öffentliche Auftraggeber ein Angebot ab, das unangemessen niedri...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1960 (2019-09)
(1) Wenn die Lieferung von energieverbrauchsrelevanten Waren, technischen Geräten oder Ausrüstungen wesentlicher Bestandteil einer Bauleistung ist, müssen die Anforderungen der Absätze 2 bis 4 beachtet werden.(2) In der Leistungsbeschreibung sollen i...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 13941-1 (2022-06)
Die Auslegung von Fernwärmerohrleitungssystemen müssen folgende Systemeigenschaften sicherstellen: ausreichende Dauerhaftigkeit, Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit bezüglich der inneren und äußeren Belastungen und Einwirkungen, die bei üblichem...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18205 (2016-11)
Die Checkliste in Tabelle A.2 bietet eine fakultative Grundlage für die Bearbeitung des Prozessschrittes 2 und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18205 (2016-11)
Die Checkliste in Tabelle A.5 bietet eine fakultative Grundlage für die Bearbeitung des Prozessschrittes 5 und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 19650-3 (2021-03)
Die in Abschnitt 5.1.2 genannten organisatorischen Informationsanforderungen (OIR) können aus einer Vielzahl von organisatorischen Aktivitäten resultieren, zu denen auch Asset-Management- und Facility Management-Aktivitäten gehören. Sie können in Abh...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 19650-3 (2021-03)
A.4.1 Betriebswirtschaftliche InformationenIm Folgenden werden Beispiele für Informationen aufgeführt, die zur Unterstützung von betriebswirtschaftlichen OIR innerhalb eines AIM benötigt werden können: eindeutige Asset-Bezeichner; Standorte der Asset...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 19650-1 (2019-08 )
4.1 GrundsätzeAsset- und Projekt-Informationsmodelle sind die strukturierten Repositorien, die für Entscheidungen während des gesamten Lebenszyklus eines Assets in seiner Umwelt benötigt werden. Dazu gehören die Planung und der Bau neuer Assets, die ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 13306 (2018-02)
8.1 Inspektion Prüfung auf Konformität der maßgeblichen Merkmale eines Objekts durch Messung, Beobachtung oder Prüfung8.2 Zustandsüberwachung manuell oder automatisch ausgeführte Tätigkeit zur Messung der Merkmale und Parameter des physischen Ist-Zus...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
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