Mauerziegel sind Bausteine aus gebranntem Ton, die unter anderem zum Bau von Wänden und Gebäuden genutzt werden. Es gibt sie in vielen Varianten.
Was sind Mauerziegel?
Mauerziegel, oft auch als Lehmziegel, Tonziegel, Backstein oder Ziegelstein bezeichnet, sind künstlich hergestellte Bausteine aus Ton, die durch Brennen bei hohen Temperaturen gehärtet werden. Sie werden in Wänden, Decken, Schornsteinen und vielen anderen Baukonstruktionen verwendet. Durch die Vielfalt an Formen, Größen und Zusammensetzungen können Mauerziegel sowohl tragende als auch nicht tragende Funktionen übernehmen. Sie bieten hervorragende bauphysikalische Eigenschaften wie:
- Wärmedämmung,
- Schalldämmung,
- Langlebigkeit und
- Brandschutz.
Mauerziegel: links handgeformt / rechts maschinell hergestellt.
Bild: © f:data GmbH/ Enia Beer
Eigenschaften von Mauerziegeln
Mauerziegel zeichnen sich unter anderem durch folgende Eigenschaften aus:
Wärmedämmung: Porosierte Ziegel sind ideal für energieeffizientes Bauen.
Brandschutz: Ziegel sind nicht brennbar.
Nachhaltigkeit: Bestehen aus natürlichen Rohstoffen und sind recycelbar.
Langlebigkeit: Witterungs- und alterungsbeständig.
Diese Arten von Mauerziegeln gibt es
Es gibt eine Vielzahl von Ziegelarten, darunter:
Vollziegel: Kompakte Ziegel für hohe Druckbelastungen.
Hochlochziegel: Leichter und mit besserer Wärmedämmung.
Porosierte Ziegel: Mit Luftkammern für optimale Dämmung.
Klinker: Witterungsbeständig und ästhetisch. Handformziegel: Für traditionelle Bauweisen.
Sonderziegel: Für spezielle Anwendungen wie Schornsteine oder Vormauerwerk.
Es gibt zahlreiche Mauerziegel-Varianten, hier einige Beispiele.
Bild: © f:data GmbH
Welche Verordnungen, DIN-Normen und Regelungen gelten?
Für den Einsatz von Mauerziegeln gelten zahlreiche Normen und Verordnungen, um die Qualität und Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten:
DIN EN 771-1: Regelung der Anforderungen an Mauerziegel (Maße, Festigkeit, Rohdichte und Frostbeständigkeit). DIN 105-6: Nationale Ergänzung zur DIN EN 771-1 für Deutschland. DIN 4102: Vorgaben zu den Brandschutzeigenschaften von Baustoffen. GEG: Anforderungen an Energieeffizienz und Wärmedämmung. DIN 18533-2: Anforderungen an die Abdichtung von Bauwerken, besonders bei erdberührendem Mauerwerk.
Diese Normen stellen sicher, dass das Ziegelmauerwerk bauphysikalische und sicherheitstechnische Standards erfüllt.
So werden Mauerziegel hergestellt
Die Herstellung von Mauerziegeln erfolgt in mehreren Schritten:
Rohstoffgewinnung: Ton wird abgebaut, gereinigt und aufbereitet.
Formgebung: Der Ton wird zu Ziegeln geformt, z. B. durch Strangpressen.
Trocknung: Vor dem Brennen wird die Feuchtigkeit aus den Ziegeln entfernt.
Brennen: In Öfen bei Temperaturen zwischen 900 und 1.200 °C gehärtet.
Qualitätsprüfung: Die Ziegel werden auf Maße, Festigkeit und andere Eigenschaften geprüft.
Für porosierte Ziegel werden während der Herstellung Polystyrolkügelchen beigemischt, die beim Brennen verbrennen und eine Vielzahl kleiner Luftkammern hinterlassen. Dies verbessert die Wärmedämmeigenschaften der Ziegel erheblich.
Formate und Modulmaße
Die Maße von Mauerziegeln sind standardisiert, um eine effiziente Bauweise zu ermöglichen.
Das Normalformat (NF) ist dabei das Grundmaß:
- Normalformat (NF): 240 mm × 115 mm × 71 mm.
Das Normalformat (NF) wurde ursprünglich so konzipiert, dass ein Maurer den Ziegel in einer Hand halten und gleichzeitig mit der Kelle arbeiten konnte. Es bildet die Grundlage vieler moderner Ziegelformate. Diese Standardisierung hat wesentlich zur Rationalisierung des Bauens beigetragen und ist bis heute das Modulmaß vieler Ziegelarten.
Auf Basis dieses Formats wurden viele weitere Ziegelformate entwickelt:
Doppeltes Normalformat: 240 mm × 115 mm × 113 mm.
1,5-faches Normalformat: 240 mm × 115 mm × 88 mm.
Großformate (z. B. 365 mm): Entwickelt für energieeffizientes Bauen und Wärmedämmung.
Moderne Planziegel mit Breiten von 300 mm, 365 mm oder 490 mm basieren auf dem NF-Maß und sind an die heutigen Anforderungen angepasst. Dies ermöglicht rationelles Arbeiten und eine effiziente Modulbauweise.
Wandstärken und Fugenstärken
Die Wandstärke ergibt sich aus der Breite der Ziegel und der Fugenstärke.
Ein Beispiel:
Die Reduktion der Fugenstärke durch Dünnbettmörtel minimiert Wärmebrücken, verbessert die Dämmwerte und spart Material sowie Zeit. Vor- und Nachteile von Mauerziegeln
Vorteile | Nachteile |
✔ | Langlebigkeit: Beständigkeit über mehrere Jahrzehnte. | ✔ | Wärme- und Schall-Dämmung: Gute Dämmwerte bei modernen Ziegeln. | ✔ | Brandschutz: Nicht brennbar. | ✔ | Nachhaltigkeit: Natürliche Rohstoffe, recycelbar. | ✔ | Vielseitigkeit: Vielerlei Arten und Formate für verschiedene Anwendungen. |
| ✗ | Kosten: Höher als bei manchen Alternativen. | ✗ | Gewicht: Erfordert stabilere Bau-Konstruktion. | ✗ | Verarbeitung: Höherer Zeitaufwand bei gewöhnlichem Mörtel. |
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Der Experten-Tipp
„Mauerziegel sind ein bewährter, langlebiger und vielseitiger Baustoff, der mit modernen Entwicklungen wie großformatigen Planziegeln und Dünnbettmörtel eine zukunftssichere Lösung für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen bietet. Mit der richtigen Planung und Ziegelwahl profitieren Bauherren von stabilen, ästhetischen und ökologischen Bauwerken.“