Bauphysik / EnEV / GEG

Wärmedämmstoff

Wärmedämmstoffe dienen beim Hausbau und der energetischen Sanierung zur Errichtung von Wärmedämmschichten. Diese sollen im Winter das Gebäude vor Wärmeverlust und in der warmen Jahreszeit vor dem Eindringen von sommerlicher Hitze schützen. Neben den Effekten für mehr Behaglichkeit, einem angenehmeren Wohnklima und einem verbesserten Wohnkomfort ergeben sich für den Hausbesitzer Einspareffekte bei den Heizkosten und generell für die Umwelt verringerte CO2- Emissionen sowie eine Schonung natürlicher Ressourcen. Die gesetzlichen Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz werden vor allem von der Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt und in der Normung sind die Anforderungen an die Materialien sowie deren An- und Verwendung beschrieben.
Wärmedämmstoffe und ihre Rohstoffe
Wärmedämmstoffe und ihre Rohstoffe
Bild: © Ingo Bartussek, Fotolia.com
Als Wärmedämmstoff kommen Materialien zum Einsatz, die eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit (ʎ < 0,1 [W/(m*K)]) haben. Die Wärmeleitzahl Lambda beschreibt die Wärmemenge in Watt, die in der Zeit von einer Stunde (1 h) durch einen Meter (1 m) des Stoffes hindurchgeht, während sich die Oberflächentemperaturen des Stoffes auf beiden Seiten um ein Grad Kelvin (1 K) unterscheiden. Je geringer die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes also ist, umso besser sind dessen Dämmeigenschaften und umso geringer kann die benötigte Dämmstoffdicke ausfallen, um die Werte für den Wärmedurchgangskoeffizienten u in W/(m²K), die von der EnEV für den Neubau oder die energetische Gebäudesanierung geforderten werden zu erfüllen. Die geringe Wärmeleitfähigkeit der Wärmedämmstoffe basiert auf deren geringer Dichte, die sich wiederum aus deren Struktur ergibt. Wärmedämmstoffe sind von ihrer Struktur her Schäume, Fasern, Granulate oder auch getrocknetes Gel.
Je nach Material können die Wärmedämmstoffe unterschieden werden in:
Neben der Wärmeleitfähigkeit und der damit einhergehenden Dämmwirkung eines Wärmedämmstoffes sind weitere Kriterien für die Auswahl des für die spezielle Anwendung geeigneten Wärmedämmstoffes zu prüfen bzw. in Betracht zu ziehen. Dabei handelt es sich um Eigenschaften, wie Tritt- bzw. Druckfestigkeit, Resistenzen gegenüber Schimmel-, Ungeziefer- oder Pilzbefall, Diffusionsoffenheit, Brandschutz- und Schallschutz-Eigenschaften, Feuchtebeständigkeit, Witterungsbeständigkeit oder die Fähigkeit Wasser aufzunehmen und wieder abzugeben. Weitere Merkmale, wie z. B. die Dämmwirkung des Stoffes gegen Schall oder ob die Wärmedämmstoff-Produktion viel oder wenig Energie verbraucht, sowie ob die Dämmstoffe aufgrund ihres Vorkommens oder ihrer Ausgangsstoffe als ökologisch zu bewerten sind, spielen ebenfalls eine Rolle.
Neben den verschiedenen Materialien werden Wärmedämmstoffe auch in unterschiedlichsten Formen verwendet, die sich zum einen aus deren Eigenschaften aber auch den Anforderungen der Einsatzgebiete ergeben. So werden Dämmstoffplatten, Dämmstoffmatten, Dämmstoffschüttungen, Dämmstoffe zum Einblasen und Stopfen unterschieden.
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Region Preisangaben netto (ohne USt.) für Region: Schwarzwald-Baar-Kreis
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Wärmedämmstoff"

DIN-Norm
Ausgabe 2021-11
Diese Norm legt anwendungsbezogene Anforderungen an werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe für Gebäude nach DIN EN 13162, DIN EN 13163, DIN EN 13164, DIN EN 13165, DIN EN 13166, DIN EN 13167, DIN EN 13168, DIN EN 13169, DIN EN 13170, DIN EN 13171, D...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2013-05
Diese Norm legt die Prüfeinrichtungen und Verfahren zur Bestimmung der Dicke von Wärmedämmprodukten für die Trittschalldämmung unter schwimmendem Estrich fest.Für diese Norm ist das Gremium NA 005-56-60 AA "Wärmedämmstoffe (SpA zu CEN/TC 88 und WG 1 ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2017-12
Diese Norm gilt für die Ermittlung einer ausreichenden Beständigkeit von Mineralwolle-Dämmstoffen in Bauteilen bei einer Brandbeanspruchung mit Temperaturen von mindestens 1000 °C.Diese Norm wurde vom Arbeitsausschuss NA 005-52-01 AA „Brandverhalten ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2020-11
Diese Norm legt wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte für Baustoffe fest, darunter werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe, Fenster, Dachoberlichter, Verglasungen und Mauerwerk, und sonstige gebräuchliche Stoffe für die Berechnung des Wär...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2018-05
Diese Norm legt Bedingungen fest, bei deren Einhaltung die Anforderungen nach DIN 4103-1 als erfüllt gelten. Sie gilt für Trennwände aus Gipsplatten oder Gipsplatten mit Vliesarmierung mit Unterkonstruktionen aus Profilen aus Stahlblech.Diese Norm wu...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2022-08
Diese Norm gilt zusammen mit DIN 18560 (alleTeile), DIN EN 13318 und DIN EN 13813 für Estriche auf Dämmschichten, die Anforderungen an den Wärme- und/oder Schallschutz zu erfüllen haben. Als Heizestriche (siehe Abschnitt 4.1) dienen sie außerdem zur ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2018-09
Im Rahmen dieses Dokuments wird der Energiebedarf des Heizsystems mit seinen verschiedenen Prozessbereichen (Übergabe, Verteilung, Speicherung und Erzeugung) beschrieben. Dabei werden der Verlust sowie die Hilfsenergie der einzelnen Prozessbereiche e...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 1981-08
Diese Norm legt anwendungsbezogene Anforderungen an werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe für Gebäude nach DIN EN 13162, DIN EN 13163, DIN EN 13164, DIN EN 13165, DIN EN 13166, DIN EN 13167, DIN EN 13168, DIN EN 13169, DIN EN 13170 und DIN EN 13171 ...
- DIN-Norm im Originaltext -

STLB-Bau Ausschreibungstexte zu "Wärmedämmstoff"

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Wärmedämmschicht für Fußboden, aus Polystyrol-Hartschaum EPS DIN EN 13163, als Platte, Dicke 15 mm, Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit max. 0,040 W/(mK), Nennwert der Wärmeleitfähigkeit max. 0,037 W/(mK), einlagig, Anwendungsgebiet DIN 4108-10 DEO...
Abrechnungseinheit: m2
Weitere Leistungsbeschreibungen:
STLB-Bau Ausschreibungstexte
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Einsatzgebiete von Phenolharz-Hartschauplatten Phenolharz-Hartschaumplatten (auch Resol-Hartschaumplatten genannt) zählen zu den Wärmedämmstoffen. Sie kommen in vielen Bereichen zum Einsatz, wie z. B. zur Dämmung zwischen zweischaligen Wänden (Kerndä...
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Unter dem Begriff Mineralwolle werden die mineralisch-synthetischen Dämmstoffe Glaswolle und Steinwolle zusammengefasst. Sie werden zu verschiedenen Mineralwolledämmstoffen verarbeitet, z. B. Mineralwolle-Matten und -Platten oder Mineralwolledämmstof...
Mineralwolledämmstoff
Unter dem Begriff Mineralwolledämmstoff werden Dämmstoffe aus Glaswolle und aus Steinwolle zusammengefasst. Mineralwolle kommt als Wärmedämmstoff in verschiedenen Formen zur Anwendung, so werden Mineralwolle-Bahnen, –Matten und Platten verwendet, abe...
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Mineralwolledämmung fasst mineralisch-synthetische Dämmungen aus Steinwolle und Glaswolle unter einem Begriff zusammen.Mineralwolledämmungen werden im Bereich der Wärmedämmung eingesetzt und spielen sowohl als Außendämmung als auch als Innendämmung ...
PUR
PUR ist das Kurzzeichen für Polyurethane. Diese entstehen aus der Polyadditionsreaktion von Polyolen mit Polyisocyanaten und enthalten als Charakteristikum die Urethan-Gruppe. Durch die Verwendung von Treibmitteln, wie z. B. Pentan oder Kohlendioxid ...
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