Buchhaltung / Rechnungswesen

Betriebsabrechnung nach Kostenstellen

Die Betriebsabrechnung nach Kostenstellen erfolgt in der Regel im Bauunternehmen in zwei Stufen:
  • 1. Stufe: Abrechnung jeder einzelnen Kostenstelle auf einem Abrechnungsboden als Druckliste,
  • 2. Stufe: zusammengefasste Abrechnung aller Kostenstellen auf dem Betriebsabrechnungsbogen (BAB).
In der ersten Stufe werden dabei alle für die jeweilige Kostenstelle zunächst unmittelbar angefallenen und zurechenbaren Kosten erfasst. Die Durchführung sollte monatlich erfolgen. Dabei werden die Kosten den Leistungen, beispielsweise zur Bauleistung für die Baustellen, gegenübergestellt und als Differenz ein Ergebnis (Gewinn oder Verlust) als Baustellenergebnis ermittelt. Von Interesse sind bei der Baustellenabrechnung nicht nur die Aussagen zum jeweiligen Monat als Abrechnungszeitraum, sondern auch der Zeitraum seit Beginn des jeweiligen Geschäftsjahres sowie seit Baubeginn, wenn dieser im vorausgegangenen Geschäftsjahr lag.
Die Betriebsabrechnung in der zweiten Stufe fasst die Abrechnung der einzelnen Kostenstellen nach Bereichen zusammen, nimmt die innerbetriebliche Verrechnung der Gemein- und Schlüsselkosten vor, weist die Unter- und Überdeckung der Kostenverrechnung für die Bereiche aus und ermittelt das Betriebsergebnis. Sie wird im Betriebsabrechnungsbogen (BAB) durchgeführt, der bei Nutzung der EDV als Druckliste vorliegt. Eine solche zusammenfassende Darstellung ist wichtig für spezifische unternehmerische Auswertungen. Ein Beispiel ist einsehbar unter dem Begriff "Betriebsabrechnungsbogen (BAB)".
Im Grunde genommen ist der BAB die Zusammenfassung aller Kostenstellen in einem einzigen Formular, es ist die Grundform der Baubetriebsrechnung. Kleineren Bauunternehmen mit wenigen Kostenstellen reicht oft die zusammenfassende Darstellung jeweils zum Quartalsende.
Möglich ist auch eine verkürzte Form, indem je Kostenstelle bzw. Kostenstellengruppe nur die Gesamtkosten ermittelt und diese den verrechneten Kosten bzw. Erlösen gegenübergestellt werden. Mit dieser Darstellung wäre eine schnelle "Chef"-Information möglich. Für Einzelheiten müssten weitere Zusammenstellungen erfolgen.
Verwiesen sei hinsichtlich der Durchführung der Betriebsabrechnung auf ein Musterbeispiel unter Tz. 3. in der von den Hauptverbänden der Bauwirtschaft (HDB und ZDV) herausgegebenen, überarbeiteten 8. Auflage zur "KLR-Bau/ Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung der Bauunternehmen", erschienen in der Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 2016.
Die Organisation der Betriebsabrechnung wird auch wesentlich von der Größe des Bauunternehmens, der Anzahl abzurechnender Kostenstellen und der EDV-bezogenen Durchführung beeinflusst. In großen Bauunternehmen wird die Betriebsabrechnung mit Bezug und Nutzung des Baukontenrahmens (BKR) der Ausgabe 2016 in einem gesonderten Rechnungskreis II (Zweikreissystem) in der Kontenklasse 9 durchgeführt. In kleinen Bauunternehmen und Bauhandwerksbetrieben erfolgt die Durchführung oft von beauftragten Steuerberatern und Nutzung der DATEV-Abrechnung, meistens nur für den Betrieb insgesamt. Als monatlicher Abrechnungsbogen wird die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) aufbereitet.
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