Bauberichterstattung / Statistik

Produktivitätsanalyse

Aus den Aufzeichnungen im Rechnungswesen des Bauunternehmens können die erforderlichen Ausgangswerte übernommen und für analytische Aussagen ins Verhältnis gesetzt werden.
Produktivitätsanalyse
Bild: © f:data GmbH
Als Resultat lassen sich folgende wichtige Produktivitätskennzahlen ableiten:
  1. Umsatzquote auf Basis Umsatzerlöse und Anzahl Gesamtbeschäftigte (Personen):
    Umsatzquote auf Basis Umsatzerlöse und Anzahl Gesamtbeschäftigte (Personen)
    Im Baugewerbe (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) betrug der Umsatz je Baubeschäftigten 159.500 € im Jahr 2018 und zum Vergleich von 147.500 € im Jahr 2016.
    Interessant ist auch das umgekehrte Verhältnis, beispielsweise in der Aussage der Anzahl von Beschäftigten, die für die Ausführung von einer Millionen Euro Umsatz erforderlich ist. Im Jahr 2018 führten im Baugewerbe 6,3 Beschäftigte 1 Mio € Umsatz aus.
  2. Umsatzquote auf Basis Umsatzerlöse und produktive Arbeitsstunden bzw. Baustellenstunden:
    Umsatzquote auf Basis Umsatzerlöse und produktive Arbeitsstunden bzw. Baustellenstunden
    Die Aussagen liegen betrieblich in Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe auf Grundlage der monatlichen Aussage zur Bauberichterstattung auf Grundlage des Formblattes MBB - Monatsbericht vor.
    Die Höhe wird wesentlich beeinflusst durch den Umfang:
    • der im Geschäftsjahr übergebenen bzw. schlussgerechten Bauaufträge, deren Wert wesentlich von der hergestellten Bauleistung von Jahr zu Jahr abweichen kann,
    • der Nachunternehmerleistungen bzw. von Fremdleistungen an den schlussgerechneten Bauaufträgen,
    • der Material- bzw. Stoffintensität,
    • der unterschiedlichen Produktivität nach Leistungssparten wie Hochbau, Tiefbau, Verkehrsbau, Sanierung, Abbruch u. a. sowie der einzelnen Ausbaugewerke,
    • der unterschiedlich langen Bauzeit der einzelnen Bauaufträge bis zur Abnahme. Sie ist weder zwischen den Bauunternehmen noch von Jahr zu Jahr bzw. Monat zu Monat unmittelbar vergleichbar.
  3. Gesamtleistungsquote (auf Basis Gesamtleistung und Anzahl Gesamtbeschäftigte):
    Die Produktivität auf Basis Gesamtleistung als hergestellte Leistung ist aussagefähiger, weil von der Fertigstellung bzw. Abnahme unabhängig. Die Baudurchführung ist primär gesamtleistungsbezogen.
    Gesamtleistungsquote (auf Basis Gesamtleistung und Anzahl Gesamtbeschäftigte)
    Der Umfang wird wiederum wesentlich durch die Anteile an Nachunternehmer- und Fremdleistungen, der unterschiedlichen Materialintensität in den Leistungssparten und der Beschäftigtenstruktur (produktiv Tätige und Angestellte) beeinflusst und ist ebenfalls nicht unmittelbar zwischen den Bauunternehmen vergleichbar.
  4. Quote der eigenen Gesamtleistung (auf Basis der Anzahl Gesamtbeschäftigte oder der Anzahl produktiv Tätige):
    Aussagefähiger ist die Basis eigene Gesamtleistung, da der Einfluss des Umfangs der Nachunternehmerleistungen ausgeschlossen wird.
    Quote der eigenen Gesamtleistung (auf Basis der Anzahl Gesamtbeschäftigte oder der Anzahl produktiv Tätige)
  5. Stundenproduktivität auf Basis eigene Gesamtleistung oder eigene Bauleistung und Anzahl der produktiven Stunden (Baustellenstunden):
    Stundenproduktivität auf Basis eigene Gesamtleistung oder eigene Bauleistung und Anzahl der produktiven Stunden (Baustellenstunden)
    Wesentlichen Einfluss hat die unterschiedlich hohe Materialintensität der Leistung insgesamt sowie bei den einzelnen Leistungsarten und Gewerken, besonders im Ausbau. Aussagefähiger ist der geschaffene Neuwert, d. h. die Bruttowertschöpfung unter Eliminierung des Einflusses aus dem Material- bzw. Stoffeinsatz ( d. h. von "goldenen" Türklinken).
  6. Wertschöpfungsquote (Netto- bzw. Rohergebnis der Produktionstätigkeit) auf Basis Anzahl Beschäftigte oder produktive Stunden (Baustellenstunden):
    Wertschöpfungsquote (Netto- bzw. Rohergebnis der Produktionstätigkeit) auf Basis Anzahl Beschäftigte oder produktive Stunden (Baustellenstunden)
    Die Stundenproduktivität und Wertschöpfungsquote können und sollten weiter nach Leistungssparten wie Hochbau, Tiefbau u. a., nach Gewerken und ggf. Baustellen bestimmt werden, und zwar regelmäßig unterjährig.
    Die Erhöhung der Werte ist positiv für die Ertragskraft und den finanziellen Erfolg.
Überbetriebliche Aussagen zum Baugewerbe – mit Differenzierung nach Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe – werden vom Statistischen Bundesamt jährlich auf Grundlage der Kostenstrukturerhebung aufbereitet und veröffentlicht unter www.destatis.deunter Fachserie 4, Reihe 5.3, zuletzt vom 28. Juni 2019.
Spezifische Aussagen zum Bauhauptgewerbe werden vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) in der Datenbank – ELVIRA – getroffen.
Bauprofessor-Redaktion
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