Baukalkulation / Angebot / Nachträge

Musterkontenrahmen für das Baugewerbe (MKR-Bau)

Der Musterkontenrahmen für das Baugewerbe folgt – im Gegensatz zum Baukontenrahmen in der aktualisierten Fassung 2016 – dem Prinzip der Prozessgliederung im Kontenrahmen. Dieses Prinzip orientiert sich am Ablauf des Bauprozesses. Dabei wird die Kosten- und Leistungsrechnung mit in die Finanzbuchhaltung eingelagert. Beide zusammen werden als ein geschlossenes System (Einkreissystem) – im Gegensatz zum Zweikreissystem – abgebildet.
Der MKR-Bau wird überwiegend von kleineren Bauunternehmen sowie von Bauhandwerkern verwendet. Für die Kalkulation, Finanzplanung und das Controlling sind besonders die Konten der Kontenklassen 4 und 8 von Bedeutung.
Im Einzelnen umfasst der MKR-Bau folgende Kontenklassen:
0=Betriebsneutrales Anlagevermögen
1=Betriebsnotwendiges Anlagevermögen
2=Umlaufvermögen
3=Eigenkapital und Fremdkapital
4=Kostenarten
5=Verwaltungskosten und umzulegende Gemeinkosten
6=Hilfskostenstellen
7=Kosten der Baustellen und Nebenbetriebe
8=Betriebserträge
9=Abgrenzungs- und Abschlusskonten
Der MKR-Bau ist ebenfalls wie jeder betriebliche Kontenrahmen ein allgemeines Schema, das die Konten des Unternehmens systematisch, detailliert und EDV-gerecht gliedert und einheitlich benennt. Dafür wird die Zehnerteilung des dekadischen Systems genutzt. Die Kontonummern sind Positionsziffern. Aus der Nummer eines Kontos kann sofort auf seine Zugehörigkeit zur Klasse, Kontengruppe, Untergruppe, zum Hauptkonto und Unterkonto, für den Kenner daraus auch auf den sachlichen Inhalt eines Kontos geschlossen werden. Ein solches Ordnungssystem vereinfacht die Buchungen, ermöglicht den inneren Betriebsvergleich und erleichtert das Verständnis für die Buchführung.
Bauprofessor-Redaktion
Dieser Beitrag wurde von unserer Bauprofessor-Redaktion erstellt. Für die Inhalte auf bauprofessor.de arbeitet unsere Redaktion jeden Tag mit Leidenschaft.
Über Bauprofessor »
Copyright bauprofessor.de Lexikon
Herausgeber: f:data GmbH Weimar und Dresden
Die Inhalte dieser Begriffserläuterung und der zugehörigen Beispiele sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der f:data GmbH unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle in diesem Werk enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der f:data GmbH. Sie übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Verwandte Fachbegriffe

Gehaltskosten im Baugewerbe
Die Gehaltskosten umfassen jene Kosten, die im Bauunternehmen insgesamt für die Angestellten anfallen, sowohl für die technischen und kaufmännischen Angestellten als auch für die Poliere und für die Auszubildenden, die in der Geschäftsleitung, auf ...
Baukontenrahmen
Den Unternehmen aller Größenklassen in der Bauwirtschaft stand in den letzten Jahrzehnten ein bauspezifischer Kontenrahmen als wichtiges Organisationsmittel für das betriebliche Rechnungswesen zur Verfügung. In Verbindung mit der Neugestaltung des Bi...
Bauunternehmen
Was charakterisiert ein Bauunternehmen? Von einem Bauunternehmen wird gesprochen, wenn es nach seinem wirtschaftlichen Schwerpunkt nach zum Baugewerbe zählt und Bauleistungen ausführt. Hinsichtlich der Ableitung gemäß auszuführender Leistungen sind d...
Bauhilfsstoffe
Bauhilfsstoffe umfassen die Kosten für Rüstung, Schalung, Verbau (RSV). Sie werden in der Regel mehrfach verwendet und gehen nur wertmäßig, aber nicht materiell in die Bauleistung ein. Zu ihnen zählen genormte und ungenormte Teile aus Holz, Stahl ode...
Abschlussprinzip im Baukontenrahmen
Der Aufbau eines Kontenrahmens als Organisationsmittel für das betriebliche Rechnungswesen kann entweder dem Abschlussprinzip folgen oder die Prozessgliederung im Kontenrahmen zugrunde gelegt werden. Danach unterschiedlich sind die einzelnen Kontenkl...
Kostenstellenplan im Bauunternehmen
Im Kostenstellenplan eines Bauunternehmens erfolgt die Gliederung und numerische Kennzeichnung der erforderlichen Kostenstellen betriebsindividuell in der Regel jeweils zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres. Das ist kein Plan im finanziellen Sinne, s...
Um Ihnen den bestmöglichen Service zu bieten, verwenden wir Cookies. Einige dieser Cookies sind erforderlich für den reibungslosen Ablauf dieser Website, andere helfen uns, Inhalte auf Sie zugeschnitten anzubieten. Wenn Sie auf „ Ich akzeptiere“ klicken, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Individuelle Cookie-Einstellungen Ich akzeptiere