BW- Kennzahlen

Umsatzrendite

Die Umsatzrendite ist eine wichtige Kennzahl innerhalb der Rentabilitätskennzahlen zur Beurteilung des wirtschaftlichen Unternehmenserfolgs. Sie kann mit verschiedenen Ausgangsgrößen und Aussagen (mit 100 % multipliziert in %) wie folgt berechnet werden:
Umsatzrendite=Ergebnis vor Steuern und Zinsen x 100 %=........%
Umsatzerlöse
Umsatzrentabilität=Betriebsergebnis x 100 %=........%
Umsatzerlöse
Bezugsgröße sind jeweils die Umsatzerlöse, nicht jedoch die Gesamtleistung im Sinne des Bruttoproduktionswerts als insgesamt hergestellte Leistungen im jeweiligen Geschäftsjahr. Nicht vergleichbar ist die Umsatzrendite mit der Eigenkapitalrentabilität.
Als synonymer Ausdruck für die Umsatzrentabilität gilt in Bauunternehmen oft auch die Gewinnrate. Als Bezugsgrößen werden dabei das Betriebsergebnis und die Bauleistung als Gesamtleistung herangezogen. Vergleichbar wäre die Aussage mit dem im Bauunternehmen bei der Angebotskalkulation zu veranschlagenden kalkulatorischen Gewinn.

Aufbereitungen zur Eigenkapitalquote

Zur Umsatzrendite kann die Berechnung einerseits zu verschiedenen Perioden (Jahr, Monate u. a.) und andererseits für den Betrieb, Leistungssparten, Baustellen sowie auch nach einzelnen Bauaufträgen erfolgen, abhängig von dem zu verfolgenden Zweck der jeweiligen Analyse und Ableitung von Schlussfolgerungen.
Aussagen zur Umsatzrendite werden für das Baugewerbe auch von verschiedenen außerbetrieblichen Institutionen auf Grundlage von Jahresabschlüssen der Bauunternehmen aus vergangenen Jahren zusammengestellt, so durch die Deutsche Bundesbank, den Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), die Genossenschaftliche Finanzgruppe sowie nach Umfrage durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Ausgewiesen werden meistens arithmetische Mittelwerte für die Branche und bis Jahrzehnte zurückliegend.

Umfang der Umsatzrendite im Baugewerbe

Die angeführten Institutionen liefern zur Umsatzrendite aus Tausenden Bilanzen für das Baugewerbe folgende Aussagen:
  • Nach Aufbereitungen der Deutschen Bundesbank werden zur Eigenkapitalquote für das gesamte Baugewerbe im Mittel in 2001 ca. 2,9 % ausgewiesen, danach ein kontinuierlicher Anstieg bis 2018 auf 8,4 % und nahezu eine Vervielfachung. Die Differenzierung nach Gesellschaftsformen der Unternehmen blieb relativ gering und betrug in Kapitalgesellschaften durchschnittlich 4,3 %, bei Nichtkapitalgesellschaften dagegen 4,9 %. Mit steigender Größenklasse der Unternehmen nach dem Umsatz ging die Umsatzrendite leicht zurück. Für die Differenzierung nach Hochbau, Tiefbau und sonstigem Bau entsprechend der Systematik der Wirtschaftszweige (WZ 2008) ist die Umsatzrendite im Trend steigend, im Durchschnitt der letzten 12 Jahre lagen die Werte bei 4,6 % im Hochbau und etwas niedriger mit 3,6 % im Tiefbau.
  • Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband veröffentlicht Aussagen für das Bauhauptgewerbe nach Abgrenzung des Bundesamtes für Statistik, die auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der ELVIRA-Baudatenbank heranzieht. Ausgewiesen werden für 2001 = 2,5 % und danach ein kontinuierlicher Anstieg bis 2019 (vorläufig) auf 7,7 %.
  • Die Genossenschaftliche Finanzgruppe weist für das Baugewerbe die Umsatzrendite in 2001 von 2,2 % und ebenfalls kontinuierlichem Anstieg auf 5,9 % in 2018 aus.

Mögliche Verzerrung der Aussagen

Die Aussagen zur Umsatzrendite sind im Baugewerbe als Branchendurchschnitt ggf. zu hoch, da die Anzahl von Nichtkapitalgesellschaften auch relativ hoch ist. Das Ergebnis vor Steuern enthält für diese Gesellschaften ggf. einen "kalkulatorischen Unternehmerlohn ", der für einen realen Vergleich herausgerechnet werden müsste.
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