Investition/Finanzierung des Baubetriebs

Investition

Eine Investition ist eine zielgerichtete, in der Regel langfristige Kapitalbindung, mit der zukünftig autonome Erträge erwirtschaftet werden sollen. Im weiteren Sinne bedeutet dies Kapitalverwendung, im engeren Sinne ist eine Investition Kauf bzw. Anschaffung von Gütern des Anlagevermögens.
Investitionen können unterschieden werden nach
  • dem Anlass
    • in Gründungs-, Erst-, Folge- und Rationalisierungsinvestitionen,
  • dem Objekt,
    • in Sachinvestitionen wie Baumaschinen und Geräte, Grundstücke und Gebäude und
    • in Finanzinvestitionen wie Unternehmensbeteiligungen, Wertpapiere.
Als Gegensatz zur Investition gilt die Desinvestition, und zwar als Freisetzung des durch die Investition gebundenen Kapitals beim Verkauf der Erzeugnisse bzw. Absatz der Bauleistungen in Form der Abschreibungen. Die Summe der insgesamt zurückgeflossenen Abschreibungen wird als Amortisation verstanden.
Investitionen stehen meistens in Verbindung mit grundlegenden Entscheidungen in einem Unternehmen und werden in der Regel nach wirtschaftlichen Grundsätzen entschieden. Zur Prüfung des Nutzens bzw. der Wirtschaftlichkeit einer Investition können die Verfahren der Investitionsrechnung dienen. Die danach vorgesehenen Investitionen finden Eingang in den Investitionsplan.
Handelt es sich bei der Investition um eine Baumaßnahme, dann werden Investitionskosten im Sinne der erforderlichen „Ausgaben“ im Rahmen der Bauplanung auf Grundlage der DIN 276 - Kosten im Bauwesen aufbereitet und zusammen gestellt.
Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten sind verpflichtet, über ihre Investitionstätigkeit im Rahmen von Investitionserhebungen im Baugewerbe als Jahreserhebungen gegenüber dem jeweiligen Statistischen Landesamt Aussagen zu treffen. Abgefordert werden Angaben zu Investitionen (ohne als Vorsteuer abzugsfähige Umsatzsteuer) im abgelaufenen Geschäftsjahr:
  • zu den im Rechnungswesen aktivierten Bruttozugängen an erworbenen und selbsterstellten Sachanlagen für betriebliche Zwecke einschließlich Anlagen im Bau,
  • zum Wert der neu gemieteten und gepachteten neuen Sachanlagen einschließlich für den Umweltschutz,
  • zu Investitionen in beschaffte Software.
Für die selbsterstellten Sachanlagen gelten die Herstellungskosten als zu aktivierender Wert. Anzahlungen auf im Bau befindliche Anlagen sind nur einzubeziehen, sofern sie abgerechneten Teilen entsprechen und aktiviert sind.
Soweit Investitionen auch bei Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) unmittelbar gebucht wurden, sind sie in die Investitionsangaben der meldepflichtigen Baubetriebe nur in Höhe des jeweiligen ARGE-Anteils mit einzubeziehen.
Im Rahmen der Investitionen sind grundsätzlich nicht auszuweisen der Erwerb von:
  • Beteiligungen, Wertpapieren und anderen Finanzanlagen,
  • Konzessionen, Lizenzen und anderen immateriellen Vermögensgegenständen,
  • ganzen Unternehmen oder Betrieben,
  • Zugängen in Zweigniederlassungen im Ausland,
  • von ehemals im Unternehmen eingesetzten Mietanlagen sowie
  • bei Investitionen entstandenen Finanzierungskosten.
Investitionen in klein- und mittelgroßen Bauunternehmen einschließlich von Selbstständigen und Personengesellschaften werden steuerlich gewinnmindernd mit Hilfe von Investitionsabzugsbeträgen auf Grundlage § 7g Einkommensteuergesetz (EStG) sowie mittels Sonderabschreibungen gefördert.
Bauprofessor-Redaktion
Dieser Beitrag wurde von unserer Bauprofessor-Redaktion erstellt. Für die Inhalte auf bauprofessor.de arbeitet unsere Redaktion jeden Tag mit Leidenschaft.
Über Bauprofessor »
Copyright bauprofessor.de Lexikon
Herausgeber: f:data GmbH Weimar und Dresden
Die Inhalte dieser Begriffserläuterung und der zugehörigen Beispiele sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der f:data GmbH unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle in diesem Werk enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der f:data GmbH. Sie übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Investition"

Auszug im Originaltext aus DIN/TS 4108-8 (2022-09)
7.1 Allgemeines Die folgenden Hinweise sind nicht für die Auslegung von haustechnischen Anlagen gedacht.7.2 Lüftungs- und heizungstechnische Systeme Gebäude können frei, ventilatorgestützt oder in Kombination beider Varianten gelüftet werden. Dabei k...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 12255-12 (2003-12)
Steuerungs- und Automatisierungssysteme werden zur Unterstützung des Bedienpersonals bei der Prozessführung der Kläranlagen eingesetzt, um die Prozessqualität und den kostengünstigen Betrieb sicherzustellen. Darüber hinaus dienen sie zur Prozessdokum...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 32736 Beiblatt 1 (2000-08)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1986-30 (2012-02)
Die bei der optischen Inspektion oder Dichtheitsprüfung festgestellten Schäden sind zu dokumentieren und zu bewerten.Die untersuchten Objekte bzw. Leitungsabschnitte und die festgestellten Schäden sind eindeutig zu dokumentieren. Es sind hierfür Lage...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN ISO 13790 (2008-09)
7.3.1 Art des Verfahrens und ZweckAufgrund der Wechselbeziehungen zwischen Gebäude und Anlage, zwischen Zonen und/oder sonstiger Wechselbeziehungen, können für die Berechnung mehrere Schritte erforderlich sein. Falls beabsichtigt ist, die Wechselbezi...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 15459-1 (2017-09)
Diese Europäische Norm beschreibt ein Berechnungsverfahren für die wirtschaftlichen Aspekte von Heizungsanlagen und anderen Anlagen/Systemen, die mit dem Energiebedarf und Energieverbrauch eines Gebäudes im Zusammenhang stehen. Sie gilt für alle Arte...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1960 (2019-09)
(1) Bei einem offenen Verfahren wird eine unbeschränkte Anzahl von Unternehmen öffentlich zur Abgabe von Angeboten aufgefordert. Jedes interessierte Unternehmen kann ein Angebot abgeben.(2) 1. Bei einem nicht offenen Verfahren wird im Rahmen eines Te...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 16310 (2013-05)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-7 (2016-10)
6.5.2.1 AllgemeinesDer hydraulische Energiebedarf von Kühl- und Kaltwasserverteilsystemen innerhalb einer Zeitperiode wird für jeden im System befindlichen Pumpen-Verteilkreis aus der hydraulischen Leistung im Auslegungspunkt sowie der Pumpenbetriebs...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-7 (2018-09)
D.2.1 Allgemeines Der hydraulische Energiebedarf von Kühl- und Kaltwasserverteilsystemen innerhalb einer Zeitperiode wird für jeden im System befindlichen Pumpen-Verteilkreis aus der hydraulischen Leistung im Auslegungspunkt sowie der Pumpenbetriebsz...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

Verwandte Fachbegriffe

Mehr zum Thema
Um Ihnen den bestmöglichen Service zu bieten, verwenden wir Cookies. Einige dieser Cookies sind erforderlich für den reibungslosen Ablauf dieser Website, andere helfen uns, Inhalte auf Sie zugeschnitten anzubieten. Wenn Sie auf „ Ich akzeptiere“ klicken, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Individuelle Cookie-Einstellungen Ich akzeptiere