Bauplanung

Arbeitsvorbereitung

Arbeitsvorbereitung ist ein wichtiger Planungsprozess einer Baumaßnahme, der Ressourcen, Aufgaben und Arbeitsprozesse plant und koordiniert, um den Bauablauf effizient und störungsfrei zu gestalten.

Was ist Arbeitsvorbereitung?

Eine effiziente und termingerechte Bauausführung erfordert eine gründliche Arbeitsvorbereitung. Ihre Unterlassung kann 5 % und mehr Verlust am Baustellenergebnis bedeuten – das entspricht dem durchschnittlich kalkulierten Gewinn eines Bauunternehmers und kann damit auf längere Sicht den erfolgreichen Geschäftsbetrieb gefährden.

Verhältnis von Arbeitsvorbereitung und Bauausführung

Bei Baumaßnahmen mit hohem logistischem Anspruch, bzw. wegen z. B.:
  • kurzer Bauzeit,
  • beengter Platzverhältnisse,
  • fehlender Lagermöglichkeiten oder
  • erschwerter Zugangsmöglichkeiten
sollte an der gründlichen Arbeitsvorbereitung nicht gespart werden. Andererseits darf sie aber auch nicht zu aufwendig sein, damit der Aufwand zur Vorbereitung nicht unverhältnismäßig groß wird im Vergleich zur Durchführung einer Baumaßnahme. Insbesondere bei kleinen Maßnahmen und in kleinen Bauunternehmen besteht die Gefahr einer unwirtschaftlichen Arbeitsvorbereitung.
Die sorgfältige Arbeitsvorbereitung ist erfolgsentscheidend für eine Baumaßnahme. Sie trägt dazu bei, dass Termine, Qualität und Budget eingehalten werden.
Die sorgfältige Arbeitsvorbereitung ist erfolgsentscheidend für eine Baumaßnahme. Sie trägt dazu bei, dass Termine, Qualität und Budget eingehalten werden. Bild: © f:data GmbH

Arbeitsvorbereitung in der Angebotsbearbeitung

In der Regel werden bereits mit der Angebotsbearbeitung Voraussetzungen für den Erfolg der Arbeitsvorbereitung geschaffen, so z. B. durch:
Wenn das Angebot in notwendiger Tiefe kalkuliert wurde, liegen nach Erteilung des Bauauftrags bereits umfassende Informationen für die sich anschließende Arbeitsvorbereitung vor. Für ihre Ablauforganisation bedienen sich die Bauunternehmen oft einer Checkliste, in der die einzelnen Aufgaben und Teilbereiche festgelegt sind.
Tipp aus der Praxis

„Wesentlicher Teil der Arbeitsvorbereitung erfolgt nach Zuschlagserteilung. Also, wenn der Auftrag erteilt ist und die Bauausführung noch nicht begonnen hat. Doch zu diesem Zeitpunkt sind die Preise für die Leistungen bereits fixiert. Daher empfiehlt es sich, die Arbeitsvorbereitung bereits in die Angebotsbearbeitung einzubinden. So können v. a. logistische Herausforderungen kalkulatorisch berücksichtigt werden. Ist der Auftrag erteilt, ist es dafür zu spät. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Arbeitsvorbereitung mit Ausführung beendet werden kann. Da kaum eine Baumaßnahme genauso umgesetzt wird, wie sie geplant wurde, empfiehlt es sich, die Arbeitsvorbereitung auch baubegleitend einzusetzen und die Änderungen zu berücksichtigen.“

Teilgebiete der Arbeitsvorbereitung

Die Arbeitsvorbereitung umfasst die folgenden wichtigen Teilgebiete:
  • Auswahl der Arbeitsverfahren und Festlegen der Bautechnologien einschließlich von Kostenermittlungen und Variantenvergleichen zur Wirtschaftlichkeit der Lösungen,
  • Planung der Baustellenlogistik, der Baustelleneinrichtung einschließlich Ermittlungen zum Geländebedarf für Lager, Container, Rangiermöglichkeiten, Geräteeinsatz, Sicherungseinrichtungen wie Einfriedungen und Zugangskontrollen, erforderliche Transporte für Anlieferung zur und Abfuhr von der Baustelle, wie auch innerhalb der Baustelle als horizontale und vertikale Verteilung, notwendige Sperrungen von Verkehrswegen, Abschaltung bzw. Umverlegung von Versorgungsleitungen u. a.,
  • Ablauf- und Terminplanung in Form eines Bauzeitenplans einschließlich Prüfung verfügbarer Kapazitäten und ihres Einsatzes, insbesondere des Personals,
  • Aufstellung eines Finanzplans als Zahlplan mit Ausweis von Terminen zu Abschlagsrechnungen über ausgeführte Bauleistungen, ausgehend vom Bauzeitenplan,
  • Verhandlungen und Vorbereitung der Verträge mit Lieferanten und für den Einsatz von Nachunternehmern und
  • Aufstellung einer Arbeitskalkulation mit Ausweis der Soll-Daten für die Zeitvorgaben und Kosten der einzelnen Arbeitsabschnitte bzw. Bauarbeiten, möglichst unter Nutzung eines betrieblichen BAS.

Kalkulation der Arbeitsvorbereitung

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Die Arbeitsvorbereitung ist keine Bauleistung und wird nicht als Teil der Bauleitung ausgeschrieben. Somit kann sie nicht separat abgerechnet werden. Damit sie trotzdem honoriert werden, sind die Kosten für die Arbeitsvorbereitung durch andere Positionen mitzuerwirtschaften.
Tipp aus der Praxis

„Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, die Kosten für die Arbeitsvorbereitung einzukalkulieren. Die Arbeitsvorbereitung wird:
  1. als Teil der Baustellengemeinkosten (BGK) angesehen, weil sie in direktem Zusammenhang mit einer Baumaßnahme steht. Dann sind die Kosten in der Baukalkulation Teil der BGK. Im Zuge der Erbringung und Abrechnung der Leistung wird die Arbeitsvorbereitung mitfinanziert,
  2. als Teil der Allgemeinen Geschäftskosten (AGK) betrachtet, weil sie von Personen erbracht wird, die unabhängig von einer Baustelle – als Stabsstelle – bei einem Unternehmen beschäftigt sind und regelmäßig in mehreren Projekten zeitgleich arbeiten. Dann sind die Kosten in der Baukalkulation Teil der AGK. Wie bei den BGK wird die Arbeitsvorbereitung auch in diesem Fall im Zuge der Erbringung und Abrechnung der Leistung mitfinanziert oder
  3. als Teil der Baustelleneinrichtung verstanden, weil sie Bau vorbereitende Maßnahmen darstellen. Diese Betrachtung entspricht nicht dem klassischen Verständnis einer Baustelleneinrichtung, Baupreisprüfer würde das als unkorrekt bezeichnen. Da die Preisbildung der unternehmerischen Freiheit unterliegt, ist ein solches Vorgehen aber nicht regelwidrig. Diese Option macht in den Fällen Sinn, in denen das Einrichten der Baustelle als eigene Leistungsposition ausgeschrieben ist. In dem Fall kann die Arbeitsvorbereitung sehr frühzeitig mit abgerechnet werden.“
Peter Wotschke
Ein Artikel von
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